Die Zukunftsstudie „#WhatsNext – Gesund arbeiten in der hybriden Arbeitswelt“ hat erhoben, welche gesundheitsbezogenen Themen aus Sicht der Unternehmen vordringlich zu bearbeiten sind. 38,5% der Befragten aus den Bereichen Geschäftsführung, Personal und Gesundheit gaben an, das psychische Belastung eine immer größere Bedeutung für die Unternehmen und deren Mitarbeitenden haben. Neben Burnout und Überforderung zählen auch Depressionen zu diesem Bereich. Die Personalvorständin einer Krankenkasse, Karen Walkenhorst, sagt sogar, dass die psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz die körperlichen Belastungen in ihrer Dringlichkeit in vielen Branchen überholt hätten. „Das ist eine große Herausforderung, der sich die Arbeitgeber stellen müssen – gleichzeitig aber auch eine Chance, die Gesundheit der Beschäftigten in Arbeitsprozessen und Unternehmenskultur fest zu verankern.” Ein Yogakurs allein reiche hierfür aber nicht aus. Die Modalitäten am Arbeitsplatz müssen so gestaltet werden, dass keine Überforderung auftritt, denn Arbeit an sich verursacht keine Depression. Mit einem wertschätzenden und aufmerksamen Arbeitsumfeld kann bereits sehr viel für die mentale Gesundheit getan werden. Gerade die Führungskräfte sollten lernen, wie sie bei ihren Angestellten Depressionen frühzeitig erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Sie können so dazu beitragen, diese Erkrankung zu entstigmatisieren und die volle Arbeitskraft der Mitarbeitenden zu erhalten. Hierfür ist es wichtig, sich der Vorbildfunktion für die Mitarbeitenden bewusst zu sein und offene Kommunikation innerhalb des Teams zu fördern. Dabei sollte auch klar kommuniziert werden, dass Stressempfinden und Überforderung sehr individuell sind und nicht verallgemeinert werden können. Die Mitarbeitenden sollten sich nicht scheuen, ihre individuelle Überlastung anzusprechen und um Unterstützung zu bitten. Wie können Führungskräfte nun erkennen, dass ihr Mitarbeiter oder ihre Mitarbeiterin womöglich unter Depressionen leidet? Vertrauen Sie auf Ihre Wahrnehmung. Hat sich eine Person in Ihrem Team in den letzten vier Wochen verändert? Gibt es Auffälligkeiten in deren Arbeitsweise? Zum Beispiel:
- Fehlende Konzentration
- Flüchtigkeitsfehler
- Leistungsminderung
- Verspätungen
- Gereiztheit, Überbewertung belangloser Probleme
- Sozialer Rückzug
Nehmen Sie sich Zeit und führen mit dem oder der Betroffenen ein sensibles, aber auch sachliches Gespräch, in dem Sie ihr Ihre eigenen Beobachtungen und Schlussfolgerungen schildern. Gehen Sie auf die Sorgen Ihres Mitarbeiters oder Ihrer Mitarbeiterin ein und bieten Sie ihre Unterstützung an. Vielen Betroffenen hilft es, sich ihres Arbeitsplatzes und des Rückhaltes ihrer Führungskraft sowie des Teams sicher sein zu können.