Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel – flache Hierarchien und hybride Arbeitsmodelle lösen strikte Strukturen, feste Arbeitszeiten und festgefahrene Abläufe der Vergangenheit ab. Spätestens die Corona-Pandemie führte auch in Deutschland zu einem radikalen Umbruch in der Arbeitswelt – hin zu Digitalisierung, Agilität und Globalisierung. Arbeiten findet so vermehrt von zu Hause aus statt und Teams sind international vernetzter denn je. Es findet ein Streben nach Demokratisierung und individueller Entfaltung durch die Arbeit statt. Dieser Wandel wird unter dem Begriff New Work oder Arbeitswelt 4.0 zusammengefasst. Doch obwohl die Veränderung der Arbeitswelt viele Vorteile mit sich bringt, geht sie auch mit einer Zunahme der Arbeitsanforderungen einher (Meyer et al., 2020; Stadler & Spieß, 2002).
Durch die fortschreitende Digitalisierung unterliegt die Arbeit einem ständigen Wandel, an den es sich anzupassen gilt (Ducki, 2019). Dies hat eine Zunahme der kognitiven Anforderungen und der allgemeinen Informationsflut zur Folge: Die Mitarbeitenden werden durchgehend mit neuen Informations- und Kommunikationstechnologien konfrontiert und stehen vermehrt unter Zeitdruck (Schaper, 2019; Stadler & Spieß, 2002). Ein Meeting-Call folgt dem nächsten. Wir müssen jederzeit erreichbar sein. Dadurch bilden sich neuartige Belastungen am Arbeitsplatz, die sich negativ auf Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeitenden auswirken können. So sollte die Gesundheit in der Arbeitswelt 4.0 nicht vernachlässigt und weiter in den Fokus gerückt werden.
Literatur:
Ducki, A. (2019). Digitale Transformationen – von gesundheitsschädigenden Effekten zur gesundheitsförderlichen Gestaltung. In B. Badura, A. Ducki, H. Schröder, J. Klose & M. Meyer (Hrsg.), Fehlzeiten-Report 2019 (S. 1–12). Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59044-7
Meyer, M., Wiegand, S., & Antje, S. (2020). Krankheitsbedingte Fehlzeiten in der deutschen Wirtschaft im Jahr 2019. In B. Badura, A. Ducki, H. Schröder, J. Klose & M. Meyer (Hrsg.), Fehlzeiten-Report 2020 (S. 365–444). Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-662-61524-9
Schaper, N. (2019). Selbstverständnis, Gegenstände und Aufgaben der Arbeits- und Organisationspsychologie. In F.W. Nerdinger, G. Blickle & N. Schaper (Hrsg.), Arbeits-und Organisationspsychologie (S. 3–16).
Stadler, P., & Spieß, E. (2002). Mitarbeiterorientiertes Führen und soziale Unterstützung am Arbeitsplatz. In Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Hrsg.), Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (S. 1–39). BAuA